Ich sehe nichts und du gefälligst auch nicht!

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Führungskräfteentwicklung kostet Geld - aber haben Sie schon mal über die Kosten von schlechter Führung nachgedacht? 

Noch vor einigen Jahren konnten sich Unternehmen am reich bestückten Arbeitnehmermarkt bedienen. Sie hatten bei Stellenausschreibungen die Wahl, für welchen Bewerbenden sie sich entscheiden. Sie konnten sich Mitarbeitenden suchen, die zu ihrem Unternehmen passen. Aber die Zeiten haben sich geändert. Mittlerweile ist das Wort "Fachkräftemangel" in aller Munde und in allen Branchen und Bereichen angekommen. Umso wichtiger ist es für Unternehmen, dass die Mitarbeitenden gut geführt werden. Ist es da nicht beschämend, dass eine aktuelle Studie des Gallup Institutes ergeben hat, dass 16% der Mitarbeitenden innerlich gekündigt hatten und 70% keine bzw. kaum eine emotionale Bindung zu ihrem Arbeitgeber haben. Lediglich 14% arbeiten gerne und engagiert für ihren Arbeitgeber.

Was aber nun, wenn auch diese 14% schlecht geführt werden? Vielleicht sollten wir im ersten Schritt definieren, was "schlechte Führung" überhaupt heißt. 

Schlechte Führung heißt, dass Mitarbeitende nicht weiterentwickelt werden und sie so ihr Potenzial nicht ausschöpfen können oder dürfen. Das kann durch mangelnde Kommunikation, autokratischer Führungsstil, fehlende Wertschätzung oder zu wenig Feedback sein, um nur einige Punkte aufzuzählen. 

Beim autokratischen Führungsstil werden die Mitarbeitenden komplett außen vor gelassen. Ihre Meinungen, Vorschläge, Wünsche und Ideen werden nicht gehört oder berücksichtigt. Die Führungskraft befielt - die Mitarbeitenden haben Gehorsam zu leisten.  Getreu dem Motto: Was ich nicht sehe - siehst du gefälligst auch nicht! 

Wundern wir uns jetzt noch über die 14%? Nein, nicht wirklich. Und leider wird dies in vielen Firmen so praktiziert. Aber warum? Dafür gibt es eine einfache Erklärung: Mitarbeiterführung kann nicht derjenige am besten, der die meiste Berufserfahrung hat - Mitarbeiterführung können diejenigen am besten, die sich auch grundlegend mit der Thematik beschäftigen wollen. 

Und genau da setzt die Führungskräfteentwicklung an. Wie führe ich meine Mitarbeitenden? Was kann ich mit meinen Werten und meinen Skills bewirken? Kann ich meine Werte mit dem Kollektiv der Arbeitnehmer/Arbeitnehmerinnen in Einklang bringen, ohne zu herrschen? Solche und weitere Fragen sind essenziell in der Arbeit der Führungskräfteentwicklung.

Und ja, Führungskräfteentwicklung kostet Geld - aber seien wir mal ehrlich - schlechte Führung kostet noch mehr!

Denken Sie an die 14%! 



geschrieben am 26.05.2025

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